Leitbild
Der grenzüberschreitende Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn-Eifel entstand durch ein Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königreichs Belgien. Innerhalb seiner Grenzen steht der Naturpark für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Formulierte Ziele gelten der Erhaltung, Wiederherstellung und Weiterentwicklung der Kulturlandschaften unter Berücksichtigung ihrer Werte und Eigenarten sowie der Förderung der wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Interessen – insbesondere durch die Schaffung nachhaltiger Naturerlebnisangebote.
Die beiden Träger des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel engagieren sich auf der Grundlage ihrer jeweiligen Verwaltungs- und Naturparkpläne für das wallonische bzw. deutsche Gebiet. Darüber hinaus ist die kontinuierliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein zentraler Anspruch. Diese orientiert sich an folgenden Leitlinien:
Naturschutz und Landschaftspflege
Der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn - Eifel koordiniert den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit in der Biodiversitätsförderung. Über Sensibilisierungs- und Besucherlenkungsmaßnahmen sowie gemeinsame Projekte werden der Erhalt und die Entwicklung der Artenbestände von Pflanzen und Tieren unterstützt. Er setzt sich für die Biotopvernetzung insbesondere entlang von Gewässern und für ökologische Korridore ein. Modellhaft werden über eine grenzüberschreitende Kulturlandschaftscharta mit den Bürgern der Region Vorschläge für die Entwicklung der diversen Kulturlandschaften erarbeitet.
Nachhaltiger Tourismus und Erholung
Im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung versteht sich der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn – Eifel als Vorbild-Region für nachhaltigen Tourismus und barrierefreies Naturerlebnis. Er definiert gemeinsame Produktlinien, entwickelt und vermarktet in Zusammenarbeit mit den relevanten touristischen Partnerinstitutionen insbesondere nachhaltige Naturerlebnisangebote in der Gesamtregion. Bei seiner Weiterentwicklung als Erholungsraum setzt er sich für klimafreundliche Angebote und durch eine gezielte Besucherlenkung für den Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft ein. Als grenzüberschreitender Naturpark strebt er die Mehrsprachigkeit seiner touristischen Angebote an.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn - Eifel wird als Bildungsregion für nachhaltige Entwicklung ausgebaut. Über ein Netzwerk der Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstützt er die Entwicklung und Bewerbung grenzüberschreitender Angebote für Alle, aber auch von Multiplikatoren, vor allem in Bereich der Biodiversität, der Kulturgeschichte und der Landnutzung bzw. Ernährung. Er unterstützt insbesondere die grenzüberschreitende Mobilität von Schülern/innen in seiner Gebietskulisse und damit verbundene Bildungs- und Kulturprogramme. Zur Überwindung von Sprachbarrieren werden verstärkt digitale Systeme erprobt.
Kommunikation und Information
In seinem internationalen Kontext ist der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn – Eifel für Bewohner/innen sowie Gäste direkt als grenzüberschreitendes Gesamtgebiet wahrnehmbar. Er strebt eine Wiedererkennbarkeit sowie Barrierefreiheit im Auftritt und eine durchgängige Mehrsprachigkeit aller gesamträumlich relevanter Informationen in den eingesetzten Medien an. Sensibilisierungsmaßnahmen zum Naturraum und Kulturlandschaft, Informationen über möglichst barrierearme Naturerlebnisse und gemeinsame länderübergreifende Angebote sind zentrale Inhalte.
Organisation und Steuerung
Durch einen kontinuierlichen Dialog der Gremien – insbesondere der Vorstände und der Deutsch-Belgischen Kommission – wird der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn - Eifel durch eine aufgabengerechte Ressourcenausstattung für seine grenzüberschreitende Arbeit wirksam gesteuert. Außerdem stellen die beiden Trägerorganisationen im Rahmen einer Arbeitsteilung Begegnungsräume für deutsche und belgische Akteure zum Kennenlernen, zum Erfahrungsaustausch und zum gemeinsamen Arbeiten zur Verfügung. In allen Geschäftsstellen sind engagierte und qualifizierte Mitarbeiter/innen, die Freude an der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit haben und Kooperationskultur leben und gestalten.
Diese gemeinsamen Leitlinien werden von allen Gremien der Trägerstrukturen sowie von den Mitarbeitenden der Geschäftsstellen getragen.