53175 Bonn
Naturpark-Vertreter aus 20 europäischen Staaten unterzeichnen Erklärung in Brüssel
Europas Naturparke für Biologische Vielfalt und Nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume
Brüssel / Bonn, den 21. Juni 2017: Vertreter Regionaler Naturparke aus 20 Staaten haben heute in Brüssel auf dem „Ersten Europäischen Naturparke-Gipfel“ eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. An der Veranstaltung in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Europäischen Union haben rund 100 Personen aus verschiedenen europäischen Staaten teilgenommen.
In der Erklärung appellieren die Vertreter der Regionalen Naturparke an die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten, die Regionalen Naturparke noch stärker für die Umsetzung eines integrierten und zukunftsfähigen Ansatzes für ein nachhaltiges Europa zu nutzen. Eine Stärkung der Regionalen Naturparke lohnt sich, da sie zu einer noch besseren Umsetzung der Naturschutzrichtlinien der Europäischen Union wie der FFH-Richtlinie, Vogelschutzrichtlinie und Wasserrahmenrichtlinie vor Ort beitragen können. Zudem unterstützen sie die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten bei der Erreichung politischer Ziele, wie der Biodiversitätsstrategie und der Strategie zur Grünen Infrastruktur.
Naturparke sind Modellregionen für eine innovative und nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume. Durch ihre Arbeit und ihre große Erfahrung sind sie wichtige Partner im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft und sollten deshalb in zukünftige Programme zur ländlichen Entwicklung stärker einbezogen werden. Auch im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung sind sie richtungsweisend und wichtige Partner für Schulen und andere Bildungsinstitutionen.
Diese Punkte wurden im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutiert, an der Margrete Auken, Mitglied des Europäischen Parlaments, Nicola Notaro, Leiter der Naturschutzabteilung in der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission, Martin Scheele, Leiter der Abteilung Konzeption und Kohärenz ländlicher Entwicklung in der Generaldirektion Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung der Europäischen Kommission sowie Ignace Schops, Präsident von EUROPARC Federation, der Dachorganisation der Schutzgebiete in Europa, teilgenommen haben.
Bei der Veranstaltung präsentierte der Verband Deutscher Naturparke in Kooperation mit EUROPARC Federation das Buch „Living Landscapes“ über Regionale Naturparke in Europa sowie Ergebnisse der ersten umfassenden Studie über diese Schutzgebiete in Europa. Es gibt insgesamt ca. 900 Regionale Naturparke in 20 Mitgliedstaaten der EU sowie in der Schweiz und Norwegen. Zusammen nehmen sie 8 % der Fläche der gesamten Europäischen Union ein.
Die Studie wurde gefördert vom deutschen Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Dr. Christiane Paulus, stellvertretende Abteilungsleiterin für Naturschutz im deutschen Bundesumweltministerium würdigte in ihrem Grußwort die Pionierarbeit, die in diesem Projekt geleistet wurde. Sie begrüßte die Idee, die regionalen Aufgabenstellungen der Naturparke auf eine höhere Ebene der Zusammenarbeit zu bringen. Dies nicht nur aufgrund der sich bietenden Chancen eines länderübergreifenden Austauschs. „Denn“, so äußerte sie, „es unterstützt auch den Gedanken des gemeinschaftlichen Europas; gerade in der heutigen Zeit ein ganz wichtiges Zeichen“. Mit der Deklaration werde das gemeinsame Handeln nach außen kommuniziert und gleichzeitig der berechtigte Wunsch nach Unterstützung der Naturparke durch die Europäische Union und ihre Mitliedstaaten zum Ausdruck gebracht.
Verband Deutscher Naturparke (VDN)
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