1. Workshop der europäischen Sternenparks
Fachleute aus vier Ländern trafen sich - auch die Eifel war vertreten
Nettersheim, 08.05.2017: Vertreter der ersten anerkannten Sternenparks in Deutschland trafen sich zu einem ersten Erfahrungsaustausch in Fulda. Zusätzlich nahmen Vertreter von geplanten Sternenparks und aus dem benachbarten Ausland an dem Treffen teil.
Bislang gibt es in Europa erst wenige von der International Dark-Sky Association (IDA) zertifizierte Schutzgebiete für die Nacht. Neben der Eifel bestehen erst in wenigen andere n Regionen Initiativen, die auf eine Anerkennung als Sternenpark hinarbeiten oder bereits zertifiziert sind.
Verantwortliche aus den ersten deutschen Sternenpark sowie Lehrstuhlinhaber verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden kamen nun erstmals zu einem Austausch zusammen, um Erfahrungen und Herausforderungen in den Schutzgebieten zu diskutieren. Zudem wurde ein anspruchsvolles Exkursionsprogramm absolviert.
Zu dem Workshop eingeladen hatten Dr. Andreas Hänel von Fachgruppe Dark Sky der Vereinigung der Sternfreunde e.V. und der Kommission Lichtverschmutzung der Astronomischen Gesellschafft, sowie Sabine Franke, Koordinatorin des Sternenparks im Biosphärenreservat Rhön
Nach einer Vorstellungsrunde der verschiedenen Sternenpark-Initiativen wurden die Herausforderungen diskutiert welche durch verschärfte Antragsbedingungen der International Dark Sky Association (IDA) entstanden sind.
Auf großes Interesse stieß der Beitrag der Österreicher Umweltanwaltschaft, wonach dort Lichtmessstationen in das bereits bestehende Umweltmessnetz integriert sind. Dies wäre auch in den deutschen Bundesländern wünschenswert um ein flächendeckendes Monitoring über die Himmelsqualität zu erhalten.
Ein weiterer Diskussionspunkt waren mögliche Konflikte mit dem Naturschutz in den Sternenparkgebieten. In allen Gebieten wird versucht, durch entsprechende Lenkung mit ausgewiesenen Beobachtungsplätzen Störungen in den geschützten Gebieten zu vermeiden. Andererseits kann der Schutz der Nacht auch zu erweiterten Schutzbemühungen beispielsweise für nachtaktive Tiere führen.
Im Rahmenprogramm wurden im Sternenpark Rhön die Installation einer besonders umweltfreundlichen Beleuchtung mit gelben LED auf der Wasserkuppe und die astronomischen Beobachtungsplattformen auf der Hohen Geba besucht, wobei das schlechte Wetter leider keine Blicke auf den Sternhimmel ermöglichte. Am zweiten Abend wurde die Leuchten-Musterstraße des Energieversorgers RhönEnergie in Fulda besichtigt, in der nur sternenparkkonforme LED-Leuchten mit warmweißen und gelben Lichtfarben installiert sind. Zuvor wurde in Fulda noch die mustergültige Umrüstung der Altstadtleuchten auf voll abgeschirmtes LED-Licht begutachtet.
Die Teilnehmer äußerten sich sehr positiv über den Verlauf und die Ergebnisse des Workshops und wünschten weitere regelmäßige Treffen. So soll der nächste Workshop in einem Jahr in der Pfalz stattfinden.